Da die liebe Deutsche Bahn den ersten Zug nach Berlin ab BS erst ab 06.00 Uhr zur Verfügung stellt und der Berlin-Warszawa-Express ab Berlin Hbf bereits um 06.35 abfährt wird das wohl nicht klappen. Also, Wecker auf 03.00 Uhr gestellt so das man da nicht verpennt… da man aber am Donnerstag schon sehr früh sich schlagen legte klappte das natürlich auch. Abfahrt mit dem Auto um halb 4 und nach natürlich ruhiger Fahrt auf einer leeren A2, ja die kann auch mal leer sein, stellte ich mein Auto gegen viertel vor 6 an dem mir als sicher bekannten Platz am Prenzlauer Berg ab. Am Hauptbahnhof noch was zu lesen und trinken gekauft ging es schon ab in den B-Wa-wa-Express.
Fahrt verlief vollkommen ereignislos, ab Poznan wurde es allerdings brechend voll, und so erreichte man mit 40-minütiger Verspätung Warszawa Centralna.
Als erstes wollte ich erst einmal die Verpflegung für die nächtliche Rückfahrt sicher stellen und steuerte das gegenüberliegende Einkaufszentrum an, wo im dortigen Supermarkt erst einmal eingekauft wurde. Schnell noch die Klamotten im Schliessfach abgelegt und so ging es erst einmal die Gegend erkunden. Mit der Metro ging es ab in den Norden von wo man schnell in die Altstadt kommt und auch am Denkmal des Aufstandes im Warschauer Ghetto vorbeikommt.
Nach dem man eigentlich alle Punkte abgegangen war die in der Erreichbarkeit lagen ging es erst einmal den Sphinx-Städtepunkt zu machen
Der wurde auch mit Erfolg erledigt und so wurde es langsam auch Zeit sich zum Stadion aufzumachen. Von der Metro-Station Centrum ging es eine Station weiter zur Politechnika von der es dann zu Fuß entlang der stark befahrenen Hauptstrasse Aleja Armii Ludowej ca. 30 Minuten Richtung Wisla ging.
Freitag, 09.11.2007, 20.00 Uhr
KP Legia Warszawa – BKS Jagiellonia Bialystok 0:0
Ekstraklasa, Stadion Wojska Polskiego, 7.000 Zs (750)
Die bestellte Karte lag auch vor nur musste man dazu noch die Karta Kibica erwerben. Dazu muss man vorerst ein Formular mit seinen Personalien ausfüllen, sich von seiner besten Seite fotografieren lassen und 20 Zloty auf den Tisch legen ehe man eine mit seinem Foto versehene Art Kreditkarte in der Hand hält. Mit der nun vorhandenen Karta Kibica konnte auch das reservierte Bilet für 30 Zloty seinen Besitzer wechseln.
Noch kurz eine Kielbasa und eine Pepsi für 12 Zloty gegönnt, Prädikat empfehlenswert für die Kielbasa, und dann erst einmal die übliche Stadionrunde gedreht. Glaube Infos zum Stadion Wojska Polskiego brauche ich nicht nennen, entweder kennt ihr es eh schon oder ihr kennt die etlichen Bilder im weltweiten Netz. Lediglich störend empfand ich den extrem hohen Zaun vor dem Gästeblock.
Insgesamt fanden sich ca. 7.000 Menschen im Stadion ein wovon man ca. 750 den Gästen aus Bialystok zuordnen kann. Diese traten gewohnt fast einheitlich in gelb-rot auf und hatten ihren Block mit 12 Fahnen, darunter u.a. die riesige Jagiellonia Bialystok und „Jaga wita Gospodarz“-Fahne, gut bestückt. Eine davon sollte noch zu einer gewissen Problematik führen, dazu aber später mehr.
Legia streikte heute, ehrlich gesagt weiß ich gar nicht woher der Grund rührt, man pöbelte nur geschlossen die ersten 5 Spielminuten gegen Jaga und setzte sich dann geschlossen hin. Einserseits auch sehr konsequent wenn sich ca. 2.000 Leute zusammen hinsetzen.
Was allerdings eher an Theater oder Musikantenstadl erinnerte als an den gewohnten polnischen Support war die Kapelle (!!!!!) die sich auf der Haupttribüne befand und immer wieder mit Trompeter und Trommler Lieder anstimmte die die Tribüne sogar mitsang… ich kann das irgendwie gar nicht beschreiben wenn auf einmal „Legia gol“ auf volkstümliche Art von sich gegeben wird. Auf alle Fälle sehr erschreckend ! Hoffe dies macht man dem Verein mal klar wie lächerlich das doch ist und das dieser neue „Trend“ nicht etwa noch in anderen Stadien auftaucht.
Jaga dagegen überzeugte mich in den ersten 45 Minuten sehr, zwar verzichtete man auf optische Hingucker, mal abgesehen von der Schalparade. Na gut, als Vergleich hatte ich ja nur ihren Auftritt aus 2006 in Stalowa Wola wo sie nur mit ca. einem Bus anwesend waren.
Aber auch ohne diesen Vergleich konnten sie mir schon gefallen.
Ständig in Bewegung, laut und abwechslungsreich. Vor allen Dingen das „Jaga, Jaga, Jaga – Jagiellonia“ war brachial laut und ausdauernd.
Das spielerische Niveau ist man ja eigentlich gewohnt, doch was Legia heute an Chancen vergab und vor allen Dingen auf welche Art und Weise war vom feinsten. Jaga beschränkte sich allein auf die Defensive und auf weite Befreiungsschläge.
Zum eigentlichen Anpfiff der zweiten Hälfte kommt nun die eine o.g. Fahne ins Spiel. Diese wurde erst gegen Ende der ersten Hälfte aufgehängt und enthielt rassistische Äusserungen, die ich allerdings von meinem Platz aus nicht lesen konnte. Der Schiedsrichter weigerte sich nun partout die Begegnung wieder anzupfeifen solange diese Fahne noch hing. Auch ein Versuch der Ochrona, Jaga zeigte denen mal eben wie sehr sie erwünscht sind, blieb erfolglos den Schiri zum Pfiff zu bringen. Selbst die Spieler zeigten kein Verständnis für die Verweigerung und waren wild am gestikulieren. Dann gab es doch einen Pfiff, nämlich den das nun alle wieder in die Kabine müssten. Danach versuchte sich der Stadionsprecher noch in psychologischer Kriegsführung doch auch das führte, natürlich, zu nichts.
Nun nutzen die Legia und Jaga-Leute die „frei“ Zeit um ordentlich gegen den PZPN zu pöbeln und die Solidarität aller Fans zu feiern.
Irgendwann kamen die Offiziellen auf die Idee das Trainingstor, welches in der Gästekurve stand, mit blauen Stoffbahnen zu bedecken und dieses dann vor die besagte Fahne zu schieben. Doch bevor das Tor verschoben werden konnte, nahmen die Jaga-Leute alle Fahnen, bis auf die eine, ab und drehten dem Spielfeld den Rücken zu.
Als das Tor dann endlich mal vor der Fahne stand, pfiff der Schiri mit 40 minütiger Verspätung die zweite Halbzeit. Kaum waren 5 Minuten gespielt kletterte Jaga auf den Zaum um die Fahne höher zu hängen… und schwupps da hing sie wieder für alle, auch für den Schiedsrichter, sichtbar in der Kurve. Marke sinnlos PZPN !
Spiel ging so weiter wie es anfing… und so endete das Spiel wie mittlerweile üblich 0 zu 0.
Schnell die Füsse unter die Arme und ab zurück zum Bahnhof. Zug wartete schon und so konnte man mit den Einkäufen vom Vormittag das 6er Liegeabteil entern. Was ich auch nicht wusste, der Nachtzug kam aus Kiev – also das wusste ich noch ! – aber eben nicht das ab Lublin die PKP zwei eigene Schlafwagen an den ukrainischen Zug hängt. Somit war die Freude auf ein leeres Abteil natürlich schnell verflogen als weitere 5 Leute ins kleine Abteil wollten.
Einer davon kam aus Dublin, heisst Dean und hat seine Freundin in Warszawa besucht. Man laberte fortan von Gott und der Welt und schlürfte dabei das ein oder andere Tyskie oder Tatra. Nach dem sich dann irgendwann unser Abteil, sowie die Schaffnixe über unsere Gespärchslautstärke beschwerte war’s nun doch Zeit endlich in Kajüte zu fallen.
Lediglich in FFO wurde man von den Grenzern geweckt und so erreichte man gegen halb 8 mit zu wenig Schlaf und leichten Kopfschmerzen Berlin-Lichtenberg.
Fix zurück zum Prenzl-Berg um die Klamotten im Auto zu verstauen und weiter ging es erst einmal wieder zum Alex. Ja… 8 Uhr morgens in Berlin. Was macht man ? Kurz gefrühstückt und im Internet-Café (1€ - 1h) noch geschaut ob man ein Kick für 10.00 Uhr finden würde. Und schaue da, haben die A-Junioren des Grünauer BC ihr Spiel nun doch auf 10.00 Uhr gelegt welches man sogar mit meinen 12.00 Uhr Spiel in Rehberge doppeln könnte.
Also mal fix die Verbindung rausgesucht und wieder zurück zur S-Bahn Alexanderplatz um dann damit nach Adlershof zu fahren. 10 Minuten Fußweg und da stand man vor dem der Fritz-Lesch-Sportanlage und das Tor war zu. Wie sich später herausstellte sind die Gäste vom WFC Corso/Vineta nicht angetreten.
Samstag, 10.11.2007, 12.00 Uhr
Berliner SC Rehberge 1945 – VSG Altglienicke 9:0
A-Junioren Bezirksliga Staffel 2, Stadion Rehberge, ca. 30 Zs
Zurück zur S-Bahn und einfach mal sinnlos hin und her gefahren ehe man dann die Station Rehberge ansteuerte um zum gleichnamigen Park zu gelangen in dem sich, welch Wunder, der gleichnamige Verein im gleichnamigen Stadion befindet
Die Anlage bietet rundum drei Stufen und auf der Hauptseite gibt es zudem auf den 6 Stufen drei Reihen mit Sitzschalen. Das Spiel ist sicher nicht erwähnenswert aber torreich.
Samstag, 10.11.2007, 15.30 Uhr
Hertha BSC Berlin – Hannoverscher SV 1896 1:0
1. Bundesliga, Olympiastadion, 34.213 Zs (3.000)
Nach dem Halbzeitpfiff in Rehberge ging es dann zurück zur U-Bahn um zum Olympiastadion zu gelangen wo auch schon Lars und Fischi auf einen warteten. Kurz gechnackt und ein Pilschen zu sich genommen und schon ins Stadion wo der Gästeblock schon 90 Minuten vor Anpfiff recht gut gefüllt war. Ausverkauft, jedenfalls der Gästeblock, hiess es ja bereits vor ca. einer Woche in Hannover. Letztendlich waren es ca. 3.000 Hannoveraner die den Weg nach Berlin angetreten waren. Aber es war auch mal wieder typisch Hannover was dann mit diesem vollen Block passierte… nichts. Die ersten 10 Reihen haben durchgehend Stimmung gemacht, aber was der Rest tat ist mir leider unbegreiflich. Anstatt mal wirklich gemeinsam unser Team anzutreiben reduzieren sich wieder einmal mehr als die Hälfte der Leute im Block lediglich auf ein „Hier regiert der HSV“ oder schlicht und einfach „HSV“. Aber da wären wir ja wieder beim unserem Lieblingsthema: Qualität oder Quantität ? Dies jetzt hier anzusprechen würde den Rahmen sprengen und vor allen Dinge mich wieder zur Weißglut bringen.
Letztendlich spielte unsere Mannschaft auf sicherlich sehr schwer zu spielenden Boden, Anpfiff musste aufgrund des starken Schneefalls um 5 Minuten verschoben werden, viel zu ideenlos und zeigte nicht das sie ihre Ansprüche auf den vierten Platz gerecht werden wollen. Unsere direkten Kontrahenten um diesen Platz patzen und wir konnten diesen Patzer wieder einmal nicht wahrnehmen.
0:1 verloren durch ein Abseitstor… was will man mehr ? Bleibt nur zu hoffen das man nun nach der Länderspielpause wieder zu sich findet und zu Hause gegen Schalke ein gutes Spiel hinlegen wird.
Nach dem Spiel via S-Bahn zurück zum Prenzlauer Berg und Fischi und Lars noch mitgenommen. Noch fix einen kurzen Zwischenstopp bei einem der Fresstempel gemacht und ereignislos die beiden in Peine rausgeschmissen ehe ich selbst kurz vor 11 wieder BS erreichte.
Sonntag, 11.11.2007, 14.00 Uhr
Hannoverscher SV 1896 III – SV Eintracht Hannover 1:2
Kreisliga Hannover, Kunstrasen im Hannover 96 Nachwuchsleistungszentrum, ca. 100 Zs
Eigentlich, wie sehr ich diese Art ein Bericht beginne verachte es aber trotzdem immer wieder selbst nutze – ist sie doch meistens immer am treffendsten, wollte ich heute erst Empor Weimar und dazu noch den 1.FC Gera machen. Aber aus Gründen der Müdigkeit entschied ich mit den um 7 Uhr klingelnden Wecker klingeln zu lassen, wie sich aber später herausstellte war das Spiel in Weimar eh abgesagt worden. Gütersloh und Dessau waren ebenfalls Alternativen, fielen aber ebenfalls aus. Selbst von der Verbandsliga bis zur Kreisliga fielen in Niedersachsen so gut wie alle Spiele aus. Da auch das Spiel unserer Amateure beim SV Lurup ausfiel und die 3. Mannschaft um 14.00 Uhr spielen sollte, spekulierte ich darauf bei eben diesem Spiel noch einige andere bekannte Gesichter anzutreffen. Das Spiel sollte auf dem Kunstrasenplatz am Hannover 96 Clubheim stattfinden. Scheinbar der einzige Platz in Hannover der heute überhaupt noch bespielbar war. Der Platz befindet sich wie erwähnt direkt neben dem Clubheim und der alten Geschäftsstelle von Hannover 96. Normalerweise wird dieser Kunstrasenplatz von der Hockeyabteilung genutzt. Ingesamt befinden sich im Nachwuchsleistungszentrum von Hannover 96 acht Plätze, wovon einer davon das Eilenriedestadion und einer der genannte Kunstrasenplatz ist. Schnell ging 96 in Führung nutze danach aber nicht eine der vielen Chancen um zu erhöhen. Eintracht nutzte das im zweiten Durchgang und besiegte 96 durch einen Doppelpack letztendlich verdient. Dadurch verliert unsere 3. nun so langsam aber sicher den Anschluss an den Aufstiegsplatz zur Bezirksliga.
Bilder findet ihr wie gewohnt unter http://www.harza.de