Werder Bremen - Duisburg

  • das sagt werder.de zum Spiel:
    Andreasens spätes Tor erlöst zitternde Werderaner
    Harter Kampf, heftiges Zittern, späte Erlösung: Werder Bremen hat am 9. Bundesliga-Spieltag einen 3:1-Arbeitssieg beim MSV Duisburg eingefahren. Daniel Jensen schoss die Grün-Weißen nach starker Vorarbeit von Petri Pasanen früh in Führung (7.), die jedoch nicht lange Bestand hatte. Nach einer Viertelstunde glich Ailton für den MSV aus. In einer kampfbetonten Partie waren die Werderaner spielerisch überlegen, mussten aber bis zur 56. Minute warten, ehe Boubacar Sanogo mit seinem sechsten Saisontor das 1:2 erzielte. Eine Minute zuvor hatte Duisburgs Pablo Caceres die Gelb-Rote Karte kassiert. Obwohl der MSV später auch noch Blagoy Georgiev mit Rot verlor (75.), mussten die Bremer gegen aufopferungsvoll kämpfende Duisburger bis kurz vor Schluss um den Sieg bangen. Erst der eingewechselte Leon Andreasen sorgte mit seinem Treffer in der 87. Minute für die späte Erlösung.


    “Boros“ Startelf-Comeback


    Alter Bekannter: Ailton (r.) traf ein Mal, stand aber auch sechs Mal im Abseits. In dieser Szene ist Clemens Fritz vor ihm am Ball.Während beim MSV Duisburg der Ex-Bremer Ailton erstmals von Beginn auflief, kehrten auch bei Werder zwei alte Bekannte in die Bundesliga-Startelf zurück: die Nationalspieler Torsten Frings und Tim Borowski nahmen ihre angestammten Positionen im Mittelfeld ein. Im Vergleich zur 1:3-Niederlage gegen Piräus in der Champions League lief zudem Boubacar Sanogo für Hugo Almeida auf. Dusko Tosic erhielt eine Pause und wurde auf der linken Abwehrseite von Petri Pasanen vertreten, während Clemens Fritz für den Finnen als rechter Verteidiger auflief.


    Jensen sorgt für frühen Jubel


    Gleich der erste gelungene Angriff der Grün-Weißen führte zum Torerfolg. Borowski schickte Pasanen auf dem linken Flügel steil, der Finne tankte sich durch bis zur Grundlinie und legte schulmäßig zurück in den Rücken der Abwehr, wo Daniel Jensen heranrauschte und zum 0:1 vollendete (7.). Zwei Minuten später folgte fast das 0:2. Per Mertesacker kam nach einem Diego-Freistoß von der rechten Seite zum Kopfball, verfehlte aber knapp.


    Ausgerechnet Ailton!


    Nach einer Viertelstunde wurde Duisburg erstmals gefährlich – und wieder endete der erste Angriff prompt im Tor. Ausgerechnet Ailton vollstreckte zum 1:1, nachdem die Werderaner zuvor Georgiev ungestört hatten flanken lassen und Tiffert den Ball unabsichtlich mit dem Arm vor die Füße des Brasilianers verlängert hatte.


    Werder ließ sich durch das ärgerliche Gegentor nicht sonderlich beeindrucken und erarbeitete sich in der Folge ein klares optisches Übergewicht. Die gewohnte Souveränität im spielerischen Bereich aber fehlte, auch Diego konnte dem Spiel nicht wie zuletzt seinen Stempel aufdrücken. Dennoch hatte die Schaaf-Elf einige ansprechende Szenen – Frings (18., 23.) und Rosenberg (22.) scheiterten im Abschluss jedoch knapp.


    Vanders doppelte Rettungstat


    Der MSV war bemüht mitzuspielen und bekam von den Bremern immer wieder den Platz dazu. Besonders kurz vor der Pause brannte es einmal lichterloh im Werder-Strafraum. Ailton tanzte Naldo aus und verlangte Christian Vander eine starke Rettungstat ab, ehe Christian Tiffert zum Nachschuss kam, Vander den Ball wieder nach vorn abwehrte und Naldo schließlich per Fallrückzieher spektakulär klärte. Dann war Pause, und den zahlreich mitgereisten Bremer Fans war klar, dass sich ihre Mannschaft im zweiten Durchgang würde steigern müssen, um die ersehnten drei Punkte aus der ausverkauften MSV-Arena mitzunehmen.


    Viel „Farbe“ im Spiel


    Die Erlösung: Leon Andreasen ballt nach seinem Treffer zum 3:1 die Siegerfaust.Ein Duisburger war maßgeblich daran beteiligt, dass die Partie dann doch noch merklich an „Farbe“ gewann. MSV-Linksverteidiger Pablo Caceres beging innerhalb von zwei Minuten gleich zwei gelbwürdige Fouls an Fritz und Jensen, und wurde daraufhin von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer mit „Gelb-Rot“ vom Platz gestellt. Und es kam noch dicker aus Duisburger Sicht. Unmittelbar nach dem Platzverweis verlängerte Mertesacker einen langen Ball von Frings per Kopf für Sanogo, der vor Fernando an den Ball kam und ihn technisch fein ins rechte obere Eck spitzelte (56.).


    Nach der erneuten Bremer Führung wurde das Spiel ruppiger, insgesamt sahen fünf weitere Spieler die gelbe Karte, darunter die Werderaner Fritz und Jensen. Und eine Viertelstunde vor Schluss dezimierten sich die Duisburger erneut, nachdem Georgiev dem Schiedsrichter den „Vogel“ gezeigt hatte und dafür glatt „Rot“ sah. Obwohl Werder nun also sogar zwei Feldspieler mehr hatte, wurde die Schlussphase alles andere als ein Spaziergang. Der MSV ging noch einmal volles Risiko, kämpfte aufopferungsvoll und brachte die Bremer Defensive einige Male ganz schön in Verlegenheit.


    Fritz klärt auf der Linie


    Die große Ausgleichschance hatte der eingewechselte Idrissou in der 85. Minute – Clemens Fritz klärte auf der Linie. Zwei Minuten später nutzte Werder endlich eine der sich bietenden Konterchancen zum entscheidenden dritten Treffer. Sanogo legte uneigennützig für Leon Andreasen auf, der aus zentraler Position 17 Meter vor dem Tor die Ruhe behielt und versenkte – die späte Erlösung.