Gelingt dem SV Werder Bremen die Mission Klassenerhalt?


Bild: ‚Lebenslang Grün-Weiß‘ ist das Motto von Werder Bremen

Finanzielle Situation bei Werder Bremen

Bremer waren schon immer gute Kaufleute. Im harten Fußballgeschäft achten auch die Verantwortlichen von Werder Bremen auf eine gesunde Haushaltführung ohne übermäßige Überschuldung. Auch im letzten Geschäftsjahr fiel die Bilanz laut werder.de positiv aus. Bei einem Gesamtumsatz von 157,1 Millionen Euro im letzten Geschäftsjahr, was übrigens Rekordumsatz bedeutet, konnte ein Gewinn von 3,5 Millionen Euro erwirtschaftet werden. Die Höhe des Eigenkapitals beläuft sich derzeit auf 10,5 Millionen Euro. Werder Bremen schreibt also schwarze Zahlen. Dass mit solchen Summen auf dem Transfermarkt keine großen Sprünge möglich sind, weiß auch die Webseite 90min.de zu berichten. Um sich zu verstärken, mussten die Grün-Weißen deshalb häufig auf Leihgeschäfte ausweichen.

Auszüge aus dem Geschäftsbericht 2018/19

Einnahmen Ausgaben
TV-Einnahmen 67,00 Mio. €
Eintrittsgelder 28,20 Mio. €
Sponsoreneinnahmen 25,40 Mio. €
Trikotverkäufe 13,20 Mio. €
Transfers 26,85 Mio. €
25,80 Mio. €
Personalaufwand 71,90 Mio. €
Abschreibungen
23,90 Mio. €
Zinsen und Steuern 1,30 Mio. €

Starke Sponsoren sichern finanzielle Stabilität

Ein Abstieg Werder Bremens würde den Verein nicht gleich in den Ruin treiben. Dennoch müssten im Fall der Fälle Abstriche bei den Sponsoreneinnahmen gemacht werden. Aktuell ist die Situation mit mehr als 25 Millionen Euro Einnahmen jährlich recht komfortabel:

  • Wiesenhof: Der Hähnchenproduzent ist Haupt- und Trikotsponsor und überweist jährlich 7,5 Millionen Euro. Ab der Saison 2020/21 kommen noch mal 1 Mio. dazu. Der Vertrag läuft noch bis 2022.
  • UMBRO: Der Sportartikelhersteller ist Ausrüster und bezahlt 3,5 Millionen Euro pro Jahr. Und das mindestens noch bis 2023.
  • VW: Der Autokonzern ist Mobilitätspartner und überweis 1,3 Millionen Euro im Jahr. Der Vertrag läuft bis zum Ende der aktuellen Saison.
  • Wohninvest: Das Immobilienunternehmen ist Stadionpartner für 3 Millionen Euro jährlich. Die Namensrechte hat sich der Konzern bis 2029 gesichert.
  • Betway: Offizieller Wettpartner und Top Sponsor auf der dritten Ebene ist das britische Glücksspielunternehmen Betway. Die Betway Group ist seit 2006 auf dem Glücksspielmarkt vertreten und ein führender Anbieter von erstklassiger Unterhaltung für Sportwetten, Casino, Bingo und Poker. Betway hat sich seit Jahren als verlässlicher Wettanbieter etabliert und ist auch offizieller Wettpartner von Fortuna Düsseldorf. Ein ausführlicher Bewertungsbericht zum Casinoangebot ist auf der Seite von casino24 zu finden. Werder erhält von Betway 1 Million Euro pro Jahr. Der Vertrag läuft noch bis zum Ende der Saison.
  • Tou Tou: Ärmelsponsor für 1,5 Millionen Euro pro Jahr ist der chinesische Wettanbieter Tou Tou. Der Vertrag läuft noch bis 2022.
  • Haake Beck: Bierpartner Haake Beck ist ebenfalls Top Sponsor auf der dritten Ebene. Der Vertrag läuft noch bis 2022 und garantiert 850.000 Euro jährlich.
  • EWE: Das Energieunternehmen zahlt als Top Sponsor 2 Millionen Euro pro Jahr. Der Vertrag läuft bis 30.06.2021.

Die personelle Situation des Kaders

Aktuell spielen bei Werder Bremen mit Kevin Vogt, Ömer Toprak, Michel Lang und Leonardo Bittencourt vier Leihspieler von anderen Vereinen. Die Verträge laufen allesamt bis zum Ende der Saison und beinhalten bis auf Kevin Vogt auch eine Kaufoption. Zwölf Spieler wurden zudem an andere Vereine verliehen.

Lange Liste von verletzten Spielern

Eines der größten Probleme, mit denen Werde Bremen in der laufenden Saison zu kämpfen hat, ist die lange Verletztenliste. Dadurch müssen immer wieder Umstellungen vorgenommen werden, was ein Einspielen der Mannschaft oder zumindest von Mannschaftsteilen wie der Abwehr unmöglich macht. Aktuell sind die Außenverteidiger Gebre Selassie (Oberschenkelverletzung), Augustinsson (Muskelfaserriss) und Michael Lang (Muskelverletzung) verletzt. Innenverteidiger und Winterneuzugang Kevin Vogt erlitt zum Rückrundenauftakt eine Gehirnerschütterung. Innenverteidiger Moisander ist gelb-rot-gesperrt.

Negativserie konnte zum Rückrundenauftakt gestoppt werden

Die Hinrunde beendete Werder mit fünf Niederlagen in Folge und überwinterte deshalb auf Abstiegsplatz 17. Der Sieg gegen Fortuna Düsseldorf (1:0) war für das Selbstvertrauen enorm wichtig. Auch wenn der Sieg aufgrund eines Eigentores glücklich ausfiel, sollte er Mut für die kommenden Spiele machen. Das folgende Video zeigt noch einmal die Höhepunkte des Spiels.

Was die Buchmacher sagen

Die großen Buchmacher zeigen mit ihren Wettquoten, dass sie nicht vom Abstieg Werder Bremens überzeugt sind. Noch nicht. Paderborn, Düsseldorf und Mainz werden aktuell noch eher als erste Kandidaten angesehen. Das kann sich natürlich schnell ändern, wenn den Grün-Weißen nicht zeitnah eine Siegesserie gelingt. In den letzten Jahren hielt sich Bremen immer mal wieder im Lauf einer Saison in der Abstiegsregion auf, konnte aber auch immer wieder mit wichtigen Siegen gegen die Konkurrenz nach oben klettern.


Tipico BWIN Bet365 Unibet XTIP Betfair Bet3000
3,50 3,75* 5,00 4,00 2,80 3,60* 3,50

* Wette, dass Werder Bremen in die Relegation muss

Stand: 21.01.2020, Änderungen jederzeit möglich


Tipico bietet noch eine Über/Unter-Wette an bezüglich der am Saisonende erreichten Punktzahl. Der Basiswert dafür liegt bei 43,5 Punkten, was sicher für den Klassenerhalt reichen würde. Sollte Bremen 43 oder weniger Punkte schaffen, gibt es gerade mal 1,20 Euro Gewinn bei 10 Euro Einsatz. Auch das ist ein Indiz dafür, dass die Tipico-Buchmacher Bremen nicht als Abstiegskandidaten sehen.

Fazit: Ein Abstieg Werder Bremens ist kaum vorstellbar, aber möglich

Die 1. Fußball- Bundesliga spielt aktuell die 56. Saison. Werder Bremen verpasste davon lediglich die Saison 1980/81 und ist nach dem Abstieg des HSV der neue Bundesliga-Dino. 55 Jahre Ligazugehörigkeit und 1885 Bundesligaspiele bedeuten Rekord. Deshalb ist eine Saison ohne Werder Bremen kaum vorstellbar. Aufgrund solcher Fakten wird aber nicht automatisch der Klassenerhalt gesichert. Am Ende zählt immer noch die Punktzahl der laufenden Saison. Bisher stehen nur 17 Punkte auf dem Konto. In diesem Jahrtausend haben 38 Punkte immer zum Nichtabstieg gereicht. Zehn Siege und ein Unentschieden müssten in den letzten 16 Spielen also noch geschafft werden. Aus dieser Sichtweise erscheint die Mission Klassenerhalt recht schwierig. Unser Tipp: Bremen rettet sich in der Relegation.

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